Constanze Riedel-Sturge
VITA

… nun, was gäbe es da zu sagen? Im Sommer des Jahres 1965 erblickte ich in einem friedlichen Dörfchen des schönen Erzgebirges das Licht der Welt.
Meine Kindheit verbrachte ich, wie man so schön sagt, wohlbehütet und sorgenfrei. Schon zu meiner Einschulung stand für mich fest, dass ich Porzellanmalerin werden wollte, ein Wunsch, der sich irgendwann verflüchtigte, als mir klar wurde, wie einseitig diese Tätigkeit ist …
Also beschloss ich stattdessen Textilgestalterin (ja, damals hieß das noch so … heute wird alles „designed“ …) zu werden und arbeitete zielstrebig auf einen Studienplatz an der FAK-Schneeberg zu, wo ich schließlich meinen Abschluss für industrielle Flächengestaltung machte. Meine drei „Pflichtjahre“ absolvierte ich in der „Möbelstoff- und Mokettweberei Karl-Marx-Stadt“ (ein tolles Sprachtraining, wenn man sich telefonisch melden muss …), um festzustellen, dass mir einfarbige Möbelstoffe am liebsten sind … (bei diesem Beruf wohl doch eher ein Paradox ).
So schien es sinnig, sich nach etwas passenderem umzusehen. Und tatsächlich, mit der „Wende“ erschloss sich auch für mich persönlich eine ganz neue Welt: die des Puppentheaters (und in der Werkstatt des Puppentheaters schienen der Fantasie keine Grenzen gesetzt zu sein. Ich dachte, ich sei am Ziel …)
… bis mir ein großer Engländer über den Weg lief, wir eine Familie gründeten, der Stadt den Rücken kehrten und hier neue Wurzeln schlugen …

Inzwischen sind unsere Kinder groß geworden, aber unser Leben ist immer noch abwechslungsreich mitten in der Natur, wo wir sein dürfen und immer noch mag ich mich nicht auf eine Richtung festlegen – dazu ist mir vieles zu reizvoll und interessant. Als Lehrerin versuche ich, gerade jungen Menschen ein bisschen die Augen zu öffnen für all die Möglichkeiten mit den eigenen Händen etwas zu schaffen – malen, zeichnen, filzen, Puppen bauen, mit Pappmaché arbeiten – aus nichts etwas machen – über den Tellerrand sehen, neugierig bleiben… denn auch das Leben ist spannend…

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